Als ich den Song «Weisse Tauben» 1995 während der Zeit des Balkankrieges schrieb, war der Grund dafür nicht nur die Reflexion der damaligen Lage in Europa. Es steckte mehr dahinter.
Da gab es ein Reise 1989 durch Jugoslawien, die Inflation und die Gastfreundschaft. Wie schnell sich politische und gesellschaftliche Lagen verändern können. Und dann ging es um die Mutter aus dem Sudentenland, die im ersten Weltkrieg vergewaltigt wurde und dann später 1945 mit ihren drei Kindern innert Kürze ihre Heimat, das Sudentenland verlassen musste und neun Monate durch Österreich und Deutschland irrte. Während ihr Mann acht Jahre in Kriegsgefangenschaft in zwei verschiedenen Kontinenten verblieb. Ein anderer Mann fiel in Rumänien. Ein junger Mann in den 80zigern erkaufte sich ein gefälschtes Röntgenbild bei einem ungarischen Arzt um der Rekrutenschule der Schweizer Armee zu entkommen. Der Psychiater schrieb ihm dann den definitiven Freibrief. Dies ist meine Geschichte.
Gestern erzählte mir ein Mitarbeiter, dass er die dreiundneunzigjährige Grossmutter und die Mutter seiner ukrainischen Frau letzte Woche in der Ukraine mit dem Auto abholte und in die Schweiz brachte. Er fuhr bis an die moldawisch-, ukrainische Grenze - über dreissig Stunden durch, ohne Schlaf. Zurück in der Schweiz, finden die Ukrainerinnen Platz bei russischen Geschäftsleuten, die ihnen ein leeres Appartement bereitstellen.
… 1995 waren es Zeitungen «Schwarze Lettern» heute sind es die digitalen Medien die nach «alter, staatlicher Manier» weiterdrucken … Was trägt sind menschliche Verbindungen, Beziehungen Solidarität und … die Liebe! «Es wird zu viel geglaubt und zu wenig gelauscht…» MR
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